Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bestand für das Schützenwesen kaum Hoffnung, in absehbarer Zeit das Vereinsleben wieder aufleben zu lassen. Die Besatzungsmächte zogen die Waffen ein und verboten generell den Schießsport. Die Bindung der Schützengesellschaften an das Christentum spielte vorerst keine Rolle und passte auch nicht in das Feindbild, das man sich gebildet hatte. Delegierte der Schützenvereine der Diözese Trier kamen jedoch am 9. März 1949 zu einer Diözesantagung nach Andernach, um das Vereinsleben neu aufleben zu lassen. Viele der Schützenvereinigungen waren damals noch nicht dem Zentralverband der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften angeschlossen. Am 10. Januar 1949 wurde dann der Diözesanverband Trier gegründet. Da auch der französische Militärgouverneur in seiner Zone die Schützenbruderschaften genehmigte, schlossen sich 180 Bruderschaften zum Diözesanverband zusammen. Das Präsidiumsmitglied der Erzbruderschaft Köln (später in Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften umbenannt), Fabrikant Wilhelm Steffen aus Boppard (geb. in Duisburg), versuchte am Rhein einen Schützenbezirk zu gründen. Dies gelang schließlich am 17. März 1953, und er nannte sich Bezirksverband Boppard. Am 20. Januar 1954 wurde Wilhelm Steffen offiziell als Bundesmeister des Bezirksverbandes Boppard durch den Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften bestätigt. Der Name wurde vom Bund bis 1965 so geführt, dann in Bezirk Rhein-Mosel-Hunsrück um genannt. Zur Zeit setzt sich der Bezirk aus den Vereinen aus Alken, Boppard, Burgen, Emmelshausen und Rödelhausen zusammen. Wilhelm Steffen wurde auf Grund seiner vielen Verdienste um das Schützenwesen zum Ehrenmitglied des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften ernannt. Eine Auszeichnung, die nur ganz wenigen Präsidiumsmitgliedern zuteil wurde. Er war zudem Träger des Großkreuzes vom Hl. Sebastianus, des höchsten Ordens, den der BDHDS zu vergeben hat. Die Verleihung dieses Ordens ist auf 7 lebende Personen beschränkt. Hoch betagt starb er am 2. Juni 1965 im Alter von 88 Jahren. Zu Ehren von Wilhelm Steffen hat obiger Schützenbezirk später den Namen „Bezirksverband General Steffen“ erhalten. Bis zu seinem Tode hat er sich ganz besonders für die Bopparder Schützenjugend eingesetzt. Die Gründung der Jungschützenabteilung war ausschließlich sein Werk. Er unterstützte den Schützennachwuchs sowohl ideell als auch materiell.