Umsäumt von Wäldern und Weinbergen, im romantischen Rheintal liegt, Boppard, ein liebenswertes Städtchen mit dem mittelalterlichen Charme verwinkelter Gassen und Fachwerkhäuser. Nach dem 1975 erfolgten Zusammenschluss von zehn Gemeinden (Boppard, Bad Salzig, Hirzenach, Weiler, Rheinbay, Holzfeld, Udenhausen, Buchholz, Herschwiesen und Oppenhausen ) erreicht das Stadtgebiet eine Größe von 75 km², in dem ca. 16 300 Menschen leben ( Stand 31.12.2008).
Die Kernstadt, einst keltische Siedlung, wurde später das römische Kastell „Baudobriga“ bzw. „Bodobrica“. Vom Aufenthalt der Römer zeugen gut erhaltene Reste im Stadtbild. Vieles in Boppard erinnert an die Vergangenheit, Teile der mittelalterlichen Stadtmauer, die Kurtrierische Burg, das Karmeliterkloster oder die Pfarrkirche St. Severus, die den Übergang vom romanischen zum gotischen Stil zeigt.
Der Name Boppard ist keltischen Ursprungs und lässt darauf schließen, dass das Gebiet bereits in dieser Zeit besiedelt war. In römischer Zeit bildete sich an der am Rhein entlang führenden Heerstraße in Boppard eine feste Siedlung, die nach dem Fall des Limes mit einem kleinen Kastell verstärkt wurde. Nach dem Rheinübergang der Germanen 406/407 wurde die militärische Besatzung abgezogen, während sich eine Siedlung im Schutz der Kastellmauern erhielt. Bereits Mitte des 6. Jh. wurde´das ehemalige Kastellbad zu einer ersten christlichen Kirche umgebaut. Die fränkischen Könige bildeten im Frühmittelalter am Mittelrhein ausgedehnte Königsgüter, wobei Boppard mit einem Königshof einer der Schwerpunkte war. Von dieser Situation ausgehend entwickelte sich die Stadt zu einer freien Reichsstadt und war im 13. Jh. Mitglied des Rheinischen Städtebundes. 1312 verpfändete´König Heinrich VII. die Stadt seinem Bruder, dem Kurfürsten Balduin von Trier, der sie bald darauf mit militärischen Mitteln seiner Macht unterwarf und inmitten der Stadt eine Burg baute ( nach neuesten Forschungen soll der Baubeginn dieser Burg bereits im 13. Jh. erfolgt sein ). Boppard wurde kurtrierische Oberamtsstadt, wobei sich die Bewohner nur schwer mit diesem Status abfanden und bis zum Ende dieser Herrschaft zu Unruhe und Aufruhr neigten. Seit dem Hochmittelalter entstanden in Boppard neben dem vom St.-Martin-Stift in Worms abhängigen Severusstift, das adlige Benediktinerinnenkloster auf dem Marienberg, das südlich der Stadt gelegene Franziskanerinnenkloster St. Martin sowie die in der Stadt gelegenen Männerklöster der Franziskaner und Karmeliter. 1794-1813 wurde Boppard mit dem gesamten Rheintal französisch; dabei wurden nicht nur Stifte und Klöster aufgelöst, auch traditionelle Verwaltungsgliederungen fanden in dieser Zeit ein Ende.1815
wurde die Stadt preußisch und verlor ihre regionale Verwaltungsfunktion. Die landschaftliche Lage, die Entstehung einer Kaltwasserheilanstalt sowie der Bau der Eisenbahn 1859 wiesen Boppard den Weg zu einer Kur- und Fremdenverkehrsstadt.
Eine Fahrt mit der Sesselbahn zum „Gedeonseck“ ist ein besonderes Vergnügen. Von dort oben hat man einen überwältigenden Rundblick über Boppard und die größte Rheinschleife. Der „Vierseenblick“ ist nur wenige Gehminuten entfernt und bietet sich als Aufenthalt für eine Rast an, besonders, da man von dort den Rhein als „4 Seen“ wahrnimmt.
Die Hunsrückbahn, 1908 bis Simmern fertig gestellt, führt über 2 hohe Viadukte und durch 5 Tunnels auf die Höhe des Hunsrücks.
Die Vielfalt der Landschaft erlebt man auf einer der zahlreich angebotenen Schiffsfahrten auf dem Rhein. Boppard verfügt über eine Palette gastronomischer Leistungen. Kellerbesichtigungen und Proben des „Bopparder Hamm” sind empfehlenswert.
Boppard und seine Stadtteile, am Rhein und auf dem Hunsrück gelegen, bieten ihren Gästen mehr als eine liebenswerte Landschaft, nämlich Gastlichkeit, Wein und Geschichte.
Um 50 v. Chr. Römische Truppen am Rhein
Mitte 4. Jh. Ausbau des römischen Militärlagers zum mauerumringten Kastell mit Thermenanlage
5. Jh. Abzug der Römer. Besiedlung durch Franken.
6. Jh. Errichtung christlicher Kirche mit Taufbecken
10. – 12. Jh. Aufenthaltsort ottonischer u. staufischer Könige u. Kaiser.
1123 Gründung des Benediktinerinnenklosters Marienberg
1216 Erstes Stadtsiegel
1236 Vollendung der Severuskirche. Zweites Siegel der reichsfreien Stadt Boppard
1312 Verpfändung der Stadt an Kurfürst Balduin von Trier
1327 Baubeginn der kurfürstlichen Burg als Zoll- u. Zwingburg (nach neuesten Forschungen
soll der Baubeginn bereits im 13. Jh. erfolgt sein )
1497 Endgültige Unterwerfung der Stadt im sog. „Bopparder Krieg“ unter die Herrschaft
des Trierer Kurfürsten
1618-1648 Während des 30-jährigen Krieges zeitweise Besetzung durch spanische, schwedische,
französische, kaiserliche u. bayerische Truppen
1794 Besetzung durch französische Revolutionstruppen
1815 Eingliederung in das Königreich Preußen
1859 Fertigstellung der Eisenbahnlinie Koblenz – Bingen
1908 Fertigstellung der Hunsrückbahn Boppard – Simmern
1938 Bau der Hunsrückhöhenstraße
1952 Gründung der Siedlung Buchenau
1969 Eingliederung in den Rhein-Hunsrück-Kreis
1975 Fertigstellung der Autobahn 61
1975 Zusammenschluss von zehn Ortsgemeinden zur verbandsfreien Stadt Boppard
An der größten Schleife von Europas meistbesuchtem Strom, dem Rhein, haben sich seit Jahrtausenden die unterschiedlichsten Menschen niedergelassen und somit dem Ort seinen einzigartigen Charakter gegeben. Jüngste Grabungsfunde am Bopparder Hauptbahnhof bezeugen eine große Feuerstelle, die schon vor einigen Jahrtausenden gebrannt hat. Das Mittelrheingebiet war wegen seiner natürlichen Bedingungen schon seit frühesten Zeiten besiedelt. Die Siedlungen befanden sich jedoch weniger in der Enge des Rheintales als vielmehr auf den weiten Talniederungen der benachbarten Höhenzüge des Hunsrücks und des Taunus. Nur vereinzelt bestanden schon in vorrömischer Zeit kleinere Ansiedlungen unmittelbar an den Ufern des Rheins.
Hinweise auf keltische Siedlungen geben überlieferte keltische Ortsnamen wie Baudobriga (Bodobrica) für Boppard, die auch von den Römern übernommen wurden. Ebenso zeugen seltene Funde von den Lebensgewohnheiten der Kelten.
Der Siedlungskern des keltischen Boppard wird im Rheintal, am nordwestlichen Ende (stromabwärts) des heutigen Stadtgebietes, dem Anfang des Mühltals, vermutet. Oberhalb des Rheintales gruppierten sich zahlreiche Grabhügel entlang eines prähistorischen Höhenweges.
Zu den bemerkenswertesten Grabanlagen entlang dieses Höhenweges gehört der Bruder-Tönnes-Hügel zwischen Waldesch und Hünenfeld, ein Großgrabhügel mit einer Höhe von heute noch 10 m und einem Durchmesser von mindestens 40 m.
Epona (Nachbildung), eine ursprünglich keltische Fruchtbarkeits- und Pferdegöttin. Das Original aus dem 2. Jh. n. Chr. wurde 1969 in Boppard (Remigiusplatz) gefunden.
Obwohl das römische Kastell „Baudobriga“ beim Bau der Rheinischen Eisenbahn im Jahre 1859 stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, blieben bedeutende Reste erhalten und bestimmen noch immer das Stadtbild. Vermutlich unter Kaiser Valentinian I. (364–375) gegen die zunehmenden Germanenüberfälle erbaut, brannte ein Großteil der Gebäude innerhalb des Kastells nach Abzug der römischen Truppen im Jahre 405 ab. Die Ecken des Kastells sicherten mächtige Rundtürme, die Längsseiten je acht, die Querseiten je vier Wehrtürme. In frühmittelalterlicher Zeit entwickelte sich zunächst eine Zivilsiedlung in den noch erhaltenen Kastellmauern. Die römischen Mauern und Türme wurden auch im Mittelalter unterhalten und taten als Stadtmauern Dienst. Eine Erweiterung des Stadtkerns nach Norden, Richtung Rhein, war nach Niederlegung des dortigen römischen Mauerabschnittes möglich.
Nach dem Erbauer Balduin von Luxemburg wurde die Burg auch Balduinsburg genannt. Nach einer Belagerung 1327 nahm der Erzbischof von Trier, Balduin von Luxemburg, die Stadt ein und begann den Bau zur Sicherung seiner Herrschaft ( nach neuesten Forschungen soll der Baubeginn dieser Burg bereits im 13. Jh. erfolgt sein, Balduin baute diese jedoch weiter aus ). Unter ihm entstand der befestigte Wohnturm. Seine beiden Nachfolger Kuno und Werner von Falkenstein stockten den Turm auf und errichteten das Zollhaus.
Es entstand eine Niederungsburg mit vorliegendem, nicht flutbarem Graben von 12 Metern Breite und 6 Metern Tiefe. Sie kontrollierte die Stadt, den Fluss und die einstigen Hafenanlagen Boppards. Nach einem Brand 1499 erfolgte ein Umbau. Im 16. Jahrhundert wurden zur Stadt hin zwei Rundtürme hinzugefügt und das Zollhaus mit dem Nordflügel verbunden. Im 17. Jahrhundert wurde der Turm in den erweiterten Nordbau einbezogen. Fast unverändert hat nur der ca. 33 Meter hohe Bergfried die verschiedenen Bauphasen überdauert. Bemerkenswert ist seine auf Rundbögen ruhende auskragende Wehrplattform, in die auf jeder Seite Gusslöcher (Maschikuli) eingelassen sind. Im Verteidigungsfalle konnten hier Angreifer am Fuß des Bergfrieds mit siedendem Öl, geschmolzenem Blei oder kochendem Pech oder Wasser bekämpft werden. Im 19. Jahrhundert wurden die barocken Dächer erneuert und der Graben zugeschüttet.
Heute enthält die Burg das Städtische Museum mit einer Sammlung zur Stadtgeschichte Boppards und einer Ausstellung zu dem bekannten Sohn der Stadt Michael Thonet mit seinen Bugholzmöbeln. Sehenswert sind die seltenen Fresken im vierten Stock des Turms, der als Wohnraum mit Kapelle eingerichtet wurde.
Innerhalb der einstigen Kastellfläche (308 Meter auf 154 Meter) setzt die im frühen 12. Jahrhundert im spätromanischen Stil errichtete St. Severuskirche einen weiteren städtebaulichen Akzent. St.Severus ist eine dreischiffige Emporenbasilika. Älteste Bauteile sind die beiden romanischen Türme am östlichen Abschluss der beiden Seitenschiffe. „Ihr Mauerwerk stammt aus dem beginnenden 12. Jhd., die reiche Außengliederung mit Lisenen, Gesimsen, Kleeblatt- und Rundbogenfriesen aus dem Ende des selben Jahrhunderts“.
Der dreigeschossige spätromanische 3/8-Chor schließt das Kirchenbauwerk nach Osten ab. Auch hier besticht die reiche Außengliederung aus Lisenen, Spitzbogenfriesen, Blendarkaden, einer Zwerggalerie und Rundfenstern im Erdgeschoss. Betreten wir die Kirche durch das Westportal, sobeeindruckt die für die mittelrheinische, ja europäische Baukunst der Romanik einzigartige Gewölbeausführung des Mittelschiffes: Das Mittelschiff ist zunächst in drei annähernd quadratische Doppeljoche gegliedert; von den Schlusssteinen der drei Gewölbeabschnitte strahlen je 16 (!) Rippen und überspannen stern- oderspinnennetzartig die Kuppelgewölbe. Ihnen kommt keinerlei statische Funktion zu, sie sind rein dekorative Elemente. Nicht minder wertvoll ist die farbige Ausgestaltung des Kircheninnenraums, der die architektonischen Elemente – so Dehio – in besonderer Weise und für den Mittelrhein ganz außergewöhnlich betont. „Die romanische Farbgebung, die man 1890 teilweise freilegte, aber kurz darauf übermalte, konnte man 1967 wieder aufdecken“.
Die Kirche des ehemaligen Karmeliterklosters in Boppard ist ein weiteres Hauptwerk der Kirchenarchitektur des 14. Jahrhunderts am Mittelrhein. Sie besitzt nach der Liebfrauenkirche in Oberwesel die kunsthistorisch bedeutendste Ausstattung im Welterbegebiet.
Nach Köln (1249) und Würzburg (1250) war Boppard die drittälteste Ordensniederlassung der Karmeliter in Deutschland. 1264 erhielten sie vom Trierer Erzbischof die Erlaubnis zum Erwerb von Grundbesitz und zum Bau eines Klosters.
Mit dem Bau der Kirche wurde um 1300 begonnen und ihr Chor gegen 1330 fertig gestellt. Die Einwölbung des Langhauses erfolgte mehr als hundert Jahre später. An den ursprünglich einschiffigen Bau wurde 1439-44 ein gleich hohes Seitenschiff mit kleinem Chor angefügt. Auf diese Weise entstand eine vielgestaltige Baugruppe von malerischer Wirkung.
Von hoher Qualität ist die spätgotische Westempore mit Kielbögen und plastischem Schmuck von 1460/70. Erhalten ist weiter das geschnitzte Chorgestühl aus derselben Zeit ebenso wie die Steinkanzel von 1460 und ein eleganter Dreisitz von 1470/80. Zur Ausstattung gehören ferner eine ganze Reihe qualitätvoller Bildwerke und Bildnisgrabsteine.
Bis um 1800 lebten im katholischen Boppard keine evangelischen Christen. Bedingt durch die Bevölkerungswanderungen in den Zeiten der Industrialisierung und aufgrund des Anschlusses von Boppard an das (evangelische) Königreich Preußen, siedelten sich wieder Protestanten in Boppard an. 1844 wurde die evangelische Gemeinde gegründet.
1847 erklärte sich der preußische König Friedrich Wilhelm IV. dazu bereit, die Baukosten für einen evangelischen Kirchenbau sowie eine Ausstattung in Höhe von 10.000 Talern zu übernehmen. Ein 1847 von Johann Claudius von Lassaulx vorgelegter
Entwurf nach dem Vorbild der Hospitalkapelle von Bernkastel-Kues wurde nicht verwirklicht. 1849 erfolgte ein neuer Entwurf des Koblenzer Bauinspektors Althoff, der diesen auf Anregung von König Friedrich Wilhelm IV. mit Orgelchor und Säulenvorhalle vorlegte. Zur Ausführung dieses Entwurfs kam es 1850 – 1852. Anlässlich der Einweihung der Christuskirche am 29. Juni 1852 weilte König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen mit seiner Gattin und dem Prinzen von Preußen, dem späteren Kaiser Wilhelm I., in Boppard. Damals pflanzte der bekannte Wissenschaftler und Japankenner Freiherr von Siebold den heute noch neben der Kirche stehenden Ginkgo-Baum und lud den König zum Frühstück auf sein Anwesen St. Martin ein. Er wurde begleitet und beschützt durch die Bopparder Schützengesellschaft 1510/1848. Eine Erweiterung nach Osten und der Ausbau eines Westturms erfolgte zwischen 1885-1887. Der Entwurf stammte von dem Bopparder Baumeister August Heins, der ihn an die von Althoff gewählten ,,byzantinischen“ Formen anpasste. Im Zuge von Straßenbaumaßnahmen 1972 wurde der südliche Flügel der Vorhalle abgebrochen und um 90 Grad gedreht wiedererrichtet, Kreuzförmiger Saalbau mit Säulenvorhalle und Westturm, mit neuromanischen Gliederungen. Der mit Stützkuppeln und Tonnen gewölbte Innenraum setzt sich zusammen aus einer älteren Westhälfte, deren Grundriss sich an byzantinische Kreuzkuppelkirchen anlehnt, und dem jüngeren Ostteil mit weiter, von acht Säulen getragener und von Abseiten umgebener Hängekuppel nach dem Vorbild der Londoner Kirche St. Stephan Walbrook (1672 – 1687) von Christopher Wren. Ausstattung und Ausmalung 1972 erneuert. Von 1992 – 1995 erfolgte eine umfassende Sanierung und Wiederherstellung der neobyzantinischen Ausmalung von 1907.
Das ehemalige Benediktiner-Nonnenkloster liegt am Berghang südöstlich und außerhalb der mittelalterlichen Stadt. Es wurde 1123 zunächst als Abtei von Bopparder Bürgern gestiftet und entwickelte sich rasch zu einem angesehenen Reichskloster. Die älteren Klostergebäude fielen 1738 einem Brand zum Opfer. Der Wiederaufbau im Barockstil war nach 15 Jahren abgeschlossen. Das Kloster erlebte nach seiner Aufhebung im Jahr 1802 ein wechselvolles Schicksal. Zeitweise war es Kaltwasserheilanstalt. Im 20. Jahrhundert wurde das Gebäude hauptsächlich als Schule genutzt.
Heute steht noch die 1739 – 1753 nach Plänen des aus Tirol stammenden Architekten Thomas Neurohr errichtete barocke Klosteranlage. Die Kirche wurde nach der Säkularisierung 1802 bis auf den Turm abgebrochen. An den vierflügeligen Konventbau schließt sich der etwas reicher gestaltete Äbtissinnenbau mit Säulenportal und der rechtwinklig von diesem abbiegende Prioratbau an. Die Gartenfront folgt mit kurzen Seitenflügeln. Ihr entspricht an der Rückseite des Gartens ein ebenfalls dreiflügeliges, eingeschossiges Wirtschaftsgebäude mit giebelgekrönter Toreinfahrt. Schmuckloser Kreuzgang, der Westflügel mit einer ursprünglich zum Hof offenen Säulenarkade, im Anschluss an den Südflügel ein Treppenhaus. Ein weiteres Treppenhaus mit steigenden Kreuzgratgewölben befindet sich im Prioratbau. Die Wappengrabsteine stammen aus dem 16. Jahrhundert.
Chronik des Klosters Marienberg
1123 Gründung einer Benediktinerinnen-Abtei
1738 Zerstörung der Klostergebäude durch Brand
1739 – 1753 Wiederaufbau einschl. Errichtung der barocken Wohngebäude
1794 Besetzung des Klosters durch französisches Militär und Zerstörung der Kirche; Auszug der Nonnen
1802 Aufhebung der Abtei
1838 – 1918 Erwerb des ehemaligen Klosters durch den Arzt Dr. Franz Josef Schmitz und Einrichtung/Betrieb einer Wasserkuranstalt
1918 Übernahme des Gebäudes durch den Orden der Ursulinen mit Einrichtung einer Internatsschule
1940 – 1945 Gebäudeschäden durch Krieg und vorübergehende Räumung des Klosters
(1941 – 1943 Reichsfinanzschule )
1945 Rückkehr der Ursulinen und Wiederaufnahme des Schulbetriebs (vergleichbar mit einer Realschule)
1979 Schließung des Internats und Verkauf der Klosteranlagen
1981 – 1984 Nutzung des Anwesens durch die Sekte „Transzendentale Meditation“ als Akademie
1984 – 1996 Mehrfacher Eigentümer-/Besitzerwechsel und Leerstand des Gebäudes
1995 Der Freundeskreis Marienberg Boppard e. V. wird mit dem Ziel gegründet, das Anwesen vor dem Verfall zu bewahren und es einer neuen Nutzung zuzuführen.
1996 Bei einer Zwangsversteigerung geht das Anwesen an den jetzigen Eigentümer über. seit 1998 Keine weitere Bauunterhaltung und Sanierung. Starke Schädigung der Bausubstanz und mutwillige Beschädigung durch Vandalismus.
Der Platz südlich der St.-Severus-Kirche war früher ein Friedhof. Dieser musste auf Anordnung des Kurfürsten von Trier aus der Stadt verlegt werden. Ab 1785 wurde der neue Friedhof am Säuerling ( damals außerhalb der Stadt gelegen ) benutzt. Der nun freie Platz vor der Kirche lag lange wüst da. Im Jahre 1854 errichtete man hier den „Alten Marktbrunnen“. Das Wasser für den Brunnen holte man durch eine besondere Rohrleitung aus einer Bergquelle hinter dem heutigen Feuerwehrgerätehaus.
So stand es dann später im „Blättchen“: Der Marktbrunnen wurde abgebrochen (Rund um Boppard Nr. 46, 16.11.1968)
Auf dem Marktplatz, da, wo seit mehr als 110 Jahren der steinerne Marktbrunnen stand, parken jetzt Kraftfahrzeuge. Am vergangenen Freitag und Samstag wurde der Brunnen abgebrochen, seine Einzelteile zum Eingang des Schlaningtales befördert und der Brunnenschacht eingeebnet. Auf dem Schießplatz im Schlaningtal soll der Brunnen von der Schützengesellschaft wiedererrichtet werden. Mit dem Abriß des Brunnens, der 1854 errichtet wurde, als der Platz durch die Verlegung des Friedhofes in den Säuerling frei geworden war, fand ein Kapitel seinen Abschluß, mit dem sich die städtischen Ausschüsse und der Verkehrsverein jahrelang beschäftigt hatten. Zunächst war vorgeschlagen worden, den Brunnen wieder an die öffentliche Wasserversorgung anzuschließen und ihm damit seine Funktion wiederzugeben. Andere Pläne gingen dahin, in den Brunnenschacht eine Umlaufpumpe zu montieren. Von anderer Seite war angeregt worden, den Brunnen völlig umzugestalten, ihn aber an der alten Stelle zu belassen. Mit der Zunahme des Kraftfahrzeugverkehrs und dem Mangel an Park- und Abstellplätzen mehrten sich dann die Stimmen, die den Brunnen an dieser Stelle als Verkehrshindernis ansahen. Es wurden dann Pläne entworfen, den Brunnen zu entfernen und statt dessen einen neuen Severusbrunnen in unmittelbarer Nähe der Kirche zu errichten. Für dieses Projekt, das man in Teilabschnitten zu verwirklichen hoffte, gab es sogar schon ein Modell im Rathaus. Im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Marktplatzes beschloß dann der Stadtrat, den alten Steinbrunnen ersatzlos zu entfernen. So sehr man auch Verständnis für die Notwendigkeiten des Verkehrs aufbringen muß, kann man doch den Stellungnahmen aus der Bürgerschaft das Bedauern darüber entnehmen, daß wieder ein Stück Alt-Boppard verschwunden ist. Möge das tröstende Versprechen, den Brunnen auf dem Schießplatz im Schlaningtal wieder zu errichten, recht bald verwirklicht werden, damit die in die Seitenwand des Brunnens eingemeißelten Worte wieder Sinngehalt bekommen:
„Quellen von köstlichem Wasser
entsenden die nahen Gebirge,
spenden uns Labsal, Gedeihen,
Wohlsein und rüstigen Mut.“
Bopparder Schützengesellschaft hat mit den Arbeiten bereits begonnen (Rund um Boppard Nr. 48, 30.11.1968)
Wie wir in der letzten Ausgabe von ‚Rund um Boppard‘ berichteten, musste der 1854 auf dem Marktplatz errichtete steinerne Brunnen den Erfordernissen des Verkehrs, der Anlage von Parkplätzen, im Zuge der Neugestaltung des Marktplatzes weichen. Die mit dem sorgsamen Abbruch beauftragte Baufirma, die mit den Arbeiten in den Abendstunden des Freitags begann und sie bis zum Samstag fortsetzte, spürte am ehesten die Reaktion der Bevölkerung auf die Entfernung dieses zum Bild des Marktplatzes in den letzten hundert Jahren gehörenden Bauwerkes. Nicht nur Worte des Bedauerns waren bei den Abbrucharbeiten zu hören, sondern auch geharnischte Proteste gegen die Entfernung des Brunnens. Wir sprachen in diesen Tagen mit vielen Boppardern. Die meisten von ihnen waren der Meinung, daß man sich den Transport des in Einzelteile zerlegten Brunnens zum Schlaningtal hätte sparen können, weil sie nicht an eine Wiedererrichtung glaubten. Sie hielten die von der Schützengesellschaft gegebene Zusage, die Brunnenanlage dort am Eingang des Schlaningtales wieder herzustellen, in Anbetracht der damit verbundenen hohen Kosten und des großen Arbeitsaufwandes für voreilig abgegeben. Um so mehr freut es uns, schon jetzt bekanntgeben zu können, daß die Schützengesellschaft ihr Versprechen nicht nur hält, sondern bereits mit der Herrichtung der Anlage begonnen hat. Schon am vergangenen Samstag wurde der erste Spatenstich getan zur Herstellung der Fundamente. Unsere nebenstehende Übersichtsskizze zeigt die beabsichtigte Gestaltung des Vorplatzes am Eingang zum Schießplatz der Schützengesellschaft. Bald schon soll der alte Marktbrunnen in seiner vollen Größe, ergänzt durch ein aus den alten Stufen herzustellendes Wasserbecken rings um den Brunnen, inmitten einer Grünanlage mit Sitzgelegenheiten ein weiterer Anziehungspunkt für die Einwohner sowie die Gäste unserer Stadt sein. Die Anlage wird unmittelbar neben der Mühltalstraße am Eingang zum Schlaningtal entstehen und für jeden Spaziergänger zugänglich sein. Wie sehr die Einwohner und Bürger unserer Stadt an der Erhaltung und Wiedererrichtung des Brunnens interessiert sind, beweisen die bereits eingegangenen Sach- und Geldspenden. Eine Stammtischrunde in einer Straußwirtschaft im Mühltal stiftete spontan 35,– DM, nachdem sie von den Plänen erfahren hatte. Während des Kegelabends vom Klub „Knapp war’s” wurden 30,– DM gesammelt; die Hutsammlung in der Schützenversammlung ergab 65,– DM. Zusätzlich wurden an diesem Abend noch von zwei Mitgliedern der Schützengesellschaft je eine Sitzbank gespendet. Ferner muß erwähnt werden, daß diejenigen, die den Brunnen wieder aufbauen und die schöne Anlage herrichten werden, ihre Arbeitskraft unentgeltlich zur Verfügung stellen. Die Geld- und Sachspenden werden den „Wiederaufbauern” sehr willkommen sein, denn die Materialien, die für den Aufbau erforderlich sind, und das Herrichten der Grünanlage sowie die Beschickung des Brunnens mit Wasser werden nicht unerhebliche Kosten verursachen. Aus diesem Grunde wurde bei der Volksbank Boppard ein Sonderkonto mit der Nr. 2525 eingerichtet, um den Gönnern dieser Aktion die Möglichkeit zu geben, durch eine Spende ihren Teil zum Wiederaufbau des Brunnens beizutragen. Die eingegangenen Gelder werden nur zweckgebunden für Materialien verwendet. Wie die Gesamtanlage nach ihrer Vollendung aussehen wird, zeigt „Rund um Boppard” in einer demnächstigen Ausgabe im Bild.
Rund um Boppard Nr. 34, 24.08.1990
Es war eine ansehnliche Anzahl Bopparder Bürger, die sich am vergangenen Samstag auf dem Marktplatz versammelt hatten, um bei der feierlichen Rückgabe des historischen Brunnens dabei zu sein, der nach langjähriger dankenswerter Verwahrung durch die Schützengesellschaft wieder seinen Platz auf dem Markt gefunden hat. Es ist zwar nicht der ursprüngliche Platz vor dem alten Rathaus, aber der jetzige Standort im vorderen Bereich des hinteren Marktplatzes ist ein tragbarer Kompromiß, wie Schützenmajor Oesterberg bei der Übergabe betonte. Und der Brunnen ist jetzt sogar noch vielseitiger als früher: Er spendet nicht nur „frisches Quellwasser der Berge“, wie eine Inschrift besagt, sondern auch goldenen Wein, wenigstens anlässlich dieses feierlichen Ereignisses. Eine Kostprobe davon wurde an alle Anwesenden ausgeschenkt. Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Musikverein Holzfeld und vom Singkreis Udenhausen. Unser Foto zeigt die Überreichung der Übergabeurkunde durch Schützenmajor Oesterberg an Bürgermeister Wolfgang Gipp. Jetzt kann man folgenden Text auf dem Brunnen lesen:
Von 1854 bis 1968 stand dieser Brunnen vor dem alten Rathaus Rathaus.
Dann bewahrt von den Bopparder Schützen am Schießplatz im Schlaningtal.
Wiedererrichtung 1990 an dem neuen Standort.
Die Stadt Boppard hat insgesamt vier Partnerstädte, nämlich Ome/Japan, Truro/England, Keszthely/ Ungarn und Amboise/Frankreich.
Viele Bürger aus Boppard waren schon in den vier Partnerstädten, wie auch viele Besucher von dort nach Boppard kamen. Dies zeigt das große Interesse an der jeweiligen Partnerstadt.
Inzwischen besteht bereits eine unsichtbare Brücke zwischen Ome, Truro, Keszthely, Amboise und Boppard am Rhein. Über diese führt eine gut ausgebaute Straße von Stadt zu Stadt, von Kontinent zu Kontinent, von einer Kultur zur anderen.
Der Weg schien damals fast unüberwindbar. Er war steinig und steil und voller Hindernisse. Doch gemeinsam machte man sich dort und in Boppard daran, zum Ziel zu gelangen. Und was anfangs für unmöglich gehalten wurde, das wurde schließlich doch erreicht. Davon zeugen die vielen Jahre Freundschaft, worauf wir in Boppard besonders stolz sind.
Ständig wurde Mosaikstein an Mosaikstein gefügt, so dass sich daraus eine gut zu befahrende Straße ergeben hat.
Mosaiksteine waren unter anderem: Offizielle Besuche seitens der Stadtverwaltungen, die Bürgermeister, die Mitglieder der Stadtparlamente, Aktivitäten der Freundeskreise, die Jugenddelegationen, die Studenten des Goethe-Institutes, aber auch vor allem viele, viele private Kontakte wie Besuche, Briefe, eMails. Es machten sich auf in die Ferne sowohl Schüler als auch Professoren. Sportler haben sich im fairen Kampf gemessen, Arbeiter, Angestellte und Beamte der fünf Städte wurden ausgetauscht. Chöre, Kimono-Gruppen, Künstler, Priester, Lehrer usw usw besuchten die jeweiligen Partnerstädte. Die Liste könnte man noch weiter fortführen.
Die Mosaiksteine der Brücken nach Boppard sind vielfältig und bunt. Es gibt eigentlich kaum eine gesellschaftliche Schicht, die sich nicht in den Partnerstädten umgetan hätte.
Die Brücken stehen auf festen Fundamenten und führen unmittelbar in die Herzen der Bürger der fünf Städte. Der Weg ist mit Leben erfüllt, was bisher viel Freude bereitet und sogar Ehen gestiftet hat. Die Städte mit ihren Bürgermeistern einerseits und die Freundeskreise mit ihren Mitgliedern und Sympathisanten andererseits waren und sind die Baumeister, Wegbereiter und Bewahrer der Freundschaft zwischen Bürgern unterschiedlicher Kulturen. Brücken verbinden
Die Stadt Ome liegt am Oberlauf des Tama-Flusses und am Südostrand des Okuchichibu-Nationalparks. Eine Bahnlinie führt von Tokyo über Ome nach Okutama.
Vom Gipfel des Berges Mitake (1082m über NN) reicht der Blick an klaren Tagen bis zu den Bergen von Nikko und Tsukuba. In der Nähe des Gipfels steht der Mitake-Schrein. Sehenswert ist der Ome-Railroad-Park, in dem Eisenbahnmodelle sowie alte Dampflokomotiven und Wagen zu sehen sind. Von Ende Februar bis Mitte März stehen die Pflaumenbäume von Yoshino Baigo in voller Blüte.
Ome war ursprünglich das Zentrum der Textilindustrie. Dieses traditionelle Handwerk wird jedoch allmählich durch moderne Industrien, wie Maschinenbau u. Elektrotechnik ersetzt. In Ome gibt es über 700 große und kleinere Fabriken, z. B. Toshiba und Hitashi.
Der Legende nach ist Ome im Jahre 900 dadurch entstanden, dass ein Fürst aus Ostjapan sich unter Zuhilfenahme eines Pflaumenstockes in die Gegend von Ome flüchtete. Der Stock verwurzelte, aber die Früchte blieben immer grün. Von dieser Überlieferung her stammt der Name Ome, was soviel bedeutet wie „blaue Pflaume”. Im Jahr 2001 feierte die Stadt Ome das 50-jährige Jubiläum der Verleihung der Stadtrechte. Der alljährliche Ome-Marathon-Lauf (Ende Februar) ist in Ome ein großes Ereignis mit über 15.000 Läuferinnen und Läufern. Auch Bopparder Bürger haben schon an diesem Lauf teilgenommen.
Truro – wahrscheinlich aus Tri-veru (die drei Flüsse) oder Tre-ru (Schlösser am Fluss) entstanden – wuchs im Schatten eines normannischen Schlosses heran. Ein erst kürzlich entdecktes Siegel aus dem Jahre 1130 belegt, dass sich in Truro eine Prüfstelle für Silberwaren befand.
1250: Gründung einer Kaufmannsgilde. Etwa 1300: Beginn der amtlichen Zinngütestempelung. Anfang des 15. Jh.: die Pest in Truro. Unter der Herrschaft von Heinrich VIII. Gründung eines Dominikanerklosters.
1588: Truro erhält die Kontrolle über den Hafen von Falmouth. 17.Jh.: Königliche Münzanstalt für kurze Zeit in Truro. 1642: Im Bürgerkrieg unterstützt Truro den König und muss zur Strafe 1663 die Vorherrschaft über den Hafen Falmouth an die rivalisierende Stadt Falmouth abtreten.Im 18. Jh. erhält Truro vor Gericht einen Teil seiner früheren Kontrolle über den Fluss zurück.
Im 18. Jh. gelangt Truro durch Kupfer- und Zinnvorkommen zu Wohlstand. Bis 1848 Zentrum eines bedeutenden Bergbaugebietes. In Truro gibt es eine Teppich- und Wollfabrikation, eine Eisengießerei, Gerbereien, Töpfereien und ein Zinnschmelzwerk. Ende des 19. Jh. müssen zahlreiche Industrien aus Gründen des Wettbewerbs schließen.
Anfang des 20. Jh. Zusammenbruch des Zinnbergbaues und Schließung der davon abhängigen Industrie. Truro wird administratives, pädagogisches u. kommerzielles Zentrum. 1876 erhält Truro das Prädikat „City”.
Sehenswürdigkeiten: Imposante Kathedrale (1910), Country-Museum, Bauten aus viktorianischer Zeit, Victoria Gardens, reizvolle Flusslandschaft. In der Nähe: Cornwalls Steilküsten und Badestrände.
Keszthely, (gespr. Kässtäi) die größte Stadt am Balatonufer, ist als die “Hauptstadt des Balatons” bekannt. Sie ist reich an Geschichte, Kultur und Kunstdenkmälern. Keszthely und seine direkte Umgebung ist seit der Jungsteinzeit dicht bewohnt. Hierfür sprechen die wunderbaren Naturgegebenheiten, das angenehme Submediterranklima mit einer Jahresdurchnittstemperatur von 15° C und mehr als 1800 Stunden Sonnenschein. Über vergangene Jahrhunderte erzählen die Ruinen einer Festung in der Fenékpuszta. Hier hat Theoderich der Große einige Zeit verbracht. Keszthely war schon im Mittelalter Zentrum seiner Gegend. Die Franziskanerkirche auf dem Hauptplatz, die größte gotische Kirche dieser Gegend, wurde 1386 erbaut. In der Mitte des 18. Jh. wurde die Familie Festetics Besitzer der Stadt. Kristóf Festetics ließ das wunderbare Barockschloss, beginnend 1745, erbauen. Es hat die heutige Form 1887 erhalten und enthält heute ein Museum, internationale Konferenzräume und Spiegelsäle für musikalische Aufführungen sowie eine Bibliothek mit über 86.000 Bänden. Zur Wende vom 18. / 19. Jh. galt Keszthely als das geistige Zentrum von Transdanubien. Graf György Festetics gründete 1797 die erste Agrarhochschule, das Georgikon, in Europa. Der Balaton, seine Umgebung und die Lebensweise seiner Bevölkerung wird einem durch die ständige Ausstellung im Balaton-Museum vorgeführt. Das Gebäude im Neobarockstil gehört zu den schönsten der Stadt. Das interessanteste Gebäude in der Kossuth-Lajos-Straße, der heutigen Fußgängerzone, die vom Hauptplatz zum Schloss Festetics führt, ist zweifellos das auf gotischen Gründen erbaute Pethö-Haus im Barockstil. Hier wurde der Komponist Károly Goldmark am 19. Mai 1830 geboren. Zu dem ausgeprägten kulturellen Angebot bietet die Fremdenverkehrsstadt Keszthely heute jedem Gast alles was er sucht. Neben dem Baden im Balaton kann man segeln, surfen, reiten, Tennis spielen, Schiffsfahrten machen, angeln, Natur pur im 15.000 ha großen Kisbalaton erleben oder in den vielen kleinen Borozo den hervorragenden ungarischen Wein rund um den Badasconi genießen. Kann man sich noch mehr wünschen?
Im Herzen der Touraine, dem Garten Frankreichs, liegt an der Loire das schöne Städtchen Amboise.
Bereits von den Römern, Goten und Normannen besiedelt, wurde die Stadt im 15. Jh. durch Karl VII. zur Königsresidenz erklärt. Das aus diesem Jahrhundert stammende Schloss ist einer derHauptanziehungspunkte: auf einem 60 m hohen Felsen liegend, mit herrlichem Blick auf die Stadt mit den historischen Gebäuden und der einladenden Fußgängerzone.
Leonardo da Vinci lebte und wirkte in Amboise, der Landsitz Clos-Lucé ist heute ein sehenswertes Museum. Mit ihrer auf Handel, Landwirtschaft, Weinerzeugung und Tourismus ausgerichteten Wirtschaft ist Amboise heute eine aufstrebende, ins nächste Jahrhundert blickende Kleinstadt.
Amboise bietet Touristische Attraktionen und Sehenswürdigkeiten wie Schloss aus dem 15. Jh., Haus und Museum Leonardo da Vinci, Pagode 18. Jh., Glockenturm 15. Jh., Postmuseum. Sonstige Besonderheiten: in den Monaten Juni, Juli und August Renaissance Schlossfestspiele.