Die Schützendamen – ein starkes Team
Von links: Petra Janssen wurde neue Chefin der Bopparder Schützendamen, ihre Stellvetreterin Silke Decker. Die ehemalige Vorsitzende Roswitha Noll und deren Vize Marga Schladt wurden mit einem Blumenstrauß geehrt.
Die ursprünglichen Aufgaben und Pflichten eines Schützenvereins bzw. einer analogen Gilde sind hinlänglich bekannt und brauchen daher nicht nochmals besonders erwähnt zu werden. Interessant und eigentlich auch verständlich ist die Tatsache, dass man damals, in der so genannten wilden und unruhigen Zeit, von Frauen als Mitgliedern der Bopparder Schützengesellschaft nichts finden kann. Das änderte sich aber später schlagartig, denn dann wurden die Gattinnen eingetretener Schützen automatisch in die Gesellschaft mit aufgenommen. Diese Maßnahme hatte selbstverständlich großen Einfluss auf das gesellschaftliche Leben im Verein und dessen Umfeld; bestehende Strukturen änderten sich und viele Abläufe wurden umgeprägt. Allerdings durften die Damen nur als nicht uniformierte, inaktive Mitglieder fungieren; der Weg zur Gleichberechtigung war dann lang und steinig. Erst 1973 war es endlich soweit, eine in sich autonome Damenriege wurde unter dem Dach der Bopparder Schützengesellschaft gegründet, die dadurch ein drittes Standbein erhielt. Neben den Schützen, aktive und inaktive, und den 1956 gegründeten Jungschützen beiderlei Geschlechts kamen schließlich auch die Damen zu ihrem Recht. Die dadurch entstandene neue organisatorische Einheit bildete nun ein harmonisches Ganzes, nämlich die Bopparder Schützengesellschaft 1510/1848 e.V. Am Schützenfest, am 18. Juni 1972, traten auf Anregung von Johann Hewel, dem damaligen Schießmeister der Bruderschaft, 18 Frauen inaktiv der Schützengesellschaft bei mit dem Willen, dort etwas zu bewegen. Der Vorstand traf sich dann am 8. November 1973 mit ihnen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Am 2. Dezember 1973 fand schließlich die Gründungsversammlung der eigenständigen Damenriege statt.
Die Schützenschwestern wählten einen Vorstand und gaben sich Statuten. Erste Vorsitzende wurde Marianne Birkenbach, die dieses verantwortungsvolle Amt 25 Jahre inne hatte. Ihr folgte am 24. November 1998 Roswitha Noll. Ab 1973 nahm die Damenriege als eigene Einheit am Schützenleben teil. In schmucker, eigens angefertigter Gewandung besuchte man Schützenfeste und Königsbälle befreundeter Vereine, fuhr zu Veranstaltungen auf Bezirks- , Diözesan- und Bundesebene und beteiligte sich vor allen Dingen an den Wettkämpfen des Schießsportes. Selbstverständlich wurde auch mit viel Eifer ab 1974 jährlich eine Damenkönigin ausgeschossen. Die erste Majestät der Bopparder Schützenschwestern wurde Marga Schladt. Die Damenriege hat sich natürlich nicht nur dem Schießsport verschrieben, sondern ist zudem noch in allen Ebenen ein bereicherndes Element des Vereins. Stellvertretend seien hier nur das eigene Schützenfest, die Weihnachtsfeier, der Königsball und die Montagsrunde genannt. Ferner ist es beinahe schon Tradition, dass die Schützenschwestern einmal im Jahr auf große Fahrt gehen und neben der Geselligkeit auch Kunst und Kultur pflegen. Ziele der letzten Fahrten waren u.a. Wien, der Harz und Berlin. Auch ist es guter Brauch geworden, jährlich mindestens einmal eine heimatliche Wanderung zu machen. Im Geiste der Ziele und Pflichten der Bopparder Schützengesellschaft 1510/1848 getreu dem Motto des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften “Glaube, Sitte, Heimat” erfüllt die Damenriege ihre Aufgaben in Verein und Gesellschaft !